Seit dem Jahr 2002 sind in der Europäischen Union Höchstmengen für Ochratoxin A festgelegt. Betrachtet man die Länder weltweit, so zeigt sich, dass die Richtlinien bezüglich der Höchstgrenzen variieren. Während einige Länder wie z.B. Deutschland geringe tolerierbare Mengen festlegen, setzt beispielsweise die USA keinen gesetzlichen Grenzwert bezüglich des Ochratoxingehalts.
Ochratoxine sind in den meisten Lebensmittelkategorien anzutreffen. Insbesondere können sie in verschiedenen Getreidearten wie Mais, Hafer, Gerste, Weizen, Roggen, Buchweizen, Reis, Hirse, aber auch in vielen Obst- und Gemüsesorten (Trauben, Feigen, Zitrusfrüchten) gebildet werden. Ochratoxine können aber auch in Verarbeitungserzeugnissen wie Wein, Obst-/Gemüsesäfte und Bier vorkommen. Daneben werden Ochratoxine regelmäßig in Fruchtgewürzarten, Kakao, Kaffee und deren Verarbeitungserzeugnissen wie beispielsweise Schokolade gefunden. Anzumerken ist, dass selbst Personen, die überdurchschnittlich viele ochratoxinhaltige Lebensmittel konsumieren, den Gesamtgrenzwert für Ochratoxin A bei Weitem nicht erreichen. Dieses Ergebnis wurde von einer bundesweiten Studie von 7 Forschungseinrichtungen unter Führung der Bundesanstalt für Getreide-, Kartoffel und Fettforschung (BAGKF) bekannt gegeben.
Auch Gewürze können geringe Mengen an Rückständen von Ochratoxin A aufweisen. Das liegt hauptsächlich daran, dass getrocknete Gewürze zum überwiegenden Teil aus den Tropengebieten Südamerikas, Asiens oder Südeuropas stammen. Durch ihr Wachstum im Boden bzw. in Bodennähe sowie durch Fermentations- und Trocknungsprozesse kann eine Ochratoxin A-Belastung nicht zu 100% ausgeschlossen werden. Die potenzielle Bildung von Ochratoxin A wird vor allem durch hohe Temperaturen und ungünstige Feuchtigkeitsbedingungen bei Ernte und Trocknung begünstigt. Im Jahr 2010 wurden am CVUA Stuttgart (Chemisches- und Veterinäruntersuchungsamt) 78 Proben Gewürze auf ihre Gehalte an Ochratoxin A analysiert. In fast 70% der Fälle waren die Gewürze mit Ochratoxin A belastet.
Nach dem EU-Standard darf im Paprikapulver der Ochratoxingehalt nicht über 20ug/kg liegen. Wie das Unternehmen Giba Gewürze mitteilt, wurden im Rahmen einer Routinekontrolle in dem Produkt „Paprika Edelsüss“ Rückstände an Ochratoxin nachgewiesen. Der Rohstofflieferant versicherte dem Gewürzgroßhändler eigentlich, dass die gesetzlich festgelegte Höchstmenge von 20ug/kg für Ochratoxin A in allen Fällen eingehalten wird. Des Weiteren wurden dem Unternehmen auch Stichprobenuntersuchungen zur Kontrolle bereitgestellt. Das Unternehmen vertraute naturgemäß dem vorliegenden Gutachten des Rohstofflieferanten. Giba Gewürze bedauert sehr, dass trotz größter Sorgfalt in einer Probe von „Paprika Edelsüss“ Ochratoxin-Rückstände gefunden wurden. Dies betrifft allerdings nur die Charge „Paprika Edelsüss“ mit der Chargennr. L.218.G.B. Das Unternehmen hat sofort alle erforderlichen Maßnahmen ergriffen und das Produkt aus dem Verkauf genommen. Verbraucher können das betroffene Gewürz gegen Erstattung des Kaufpreises zurückgeben, selbstverständlich auch ohne Vorlage des Kassenbons. Neben der Rückrufaktion hat die Giba Gewürze auch alle notwendigen Schritte gegen den ehemaligen Rohstofflieferanten eingeleitet.